Wissenswertes
Nussdorf liegt im Nordwesten Wiens, beiderseits des Nussbachs (Schreiberbach) an dessen Mündung in den Donaukanal und südseitig des Nussberges. Der Ort erstreckt sich im Süden bis zur Grinzinger Straße, im Norden längs der Heiligenstädter Straße und am Donauufer bis zur Grenze des Kahlenbergerdorfs.
Nussdorf ist öffentlich erreichbar mit
Straßenbahn: Linie D Richtung Nußdorf, Beethovengang
S-Bahn: S45
Autobuslinien: Verschiedene zwischen Wien Heiligenstadt und Klosterneuburg
Mit dem Auto: Hier gehts zum Routenplaner
Die Fläche der Katastralgemeinde beträgt 226,84 ha. Ihr Gebiet gehört zum statistischen Zählbezirk Nussdorf-Kahlenbergerdorf. Ursprünglich bestand auf dem Gebiet von Nussdorf auch die Siedlung (Alt)-Urfar am Donauufer.


Geschichte
Der Ort Nußdorf wird bereits 1081 in einer Urkunde genannt. Damals erhielt Markgraf Leopold von Österreich in Anerkennung seiner Leistungen als Vogt des Bistums Passau von diesem drei Höfe samt 70 Hörigen als Lehen, einen davon zu Nußdorf.
1194 wird der Ort im Saalbuch von Göttweig erwähnt. Der „Nuzberc“ wird 1226, der „Nuzpach“, später auch Schreiberbach, wird 1297 erstmals genannt. Wahrscheinlich geht der Name auf die Herren von Nuzdorf zurück, die seit Leopold dem Heiligen bis ins 13. Jh. markgräfliche Forstmeister waren. Schon damals war der Ort wegen seines guten Weines bekannt. Zu dieser Zeit gehörte Nußdorf zur Pfarre Heiligenstadt.
Seit dem 15. Jh. hatte der Ort eine dem hl. Thomas geweihte Kapelle und einen eigenen Priester. Erst 1783 wurde Nußdorf zur Pfarre erhoben, und 1887 wurde die neue Kirche fertiggestellt. Die alte Thomaskapelle wandelte man bei dieser Gelegenheit in eine Schule um.
In seiner ältesten Form dürfte Nußdorf ein T-förmiges Straßendorf entlang der heutigen Kahlenberger Straße, Greiner- und Hackhofergasse gewesen sein. Die Hammerschmidtgasse verband es mit Heiligenstadt und die Kahlenberger Straße mit Grinzing. Die jetzige Heiligenstädter Straße war bereits zur Römerzeit ein Verbindungsweg nach Asturis, dem heutigen Klosterneuburg gewesen.
Nussdorf war bis Ende 1891 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling.
Noch im 19. Jh. fand man in dieser Gegend große Nussbaumalleen, und die alten Siegel der Gemeinde zeigen einen Baumstrunk, aus dem rechts und links je ein Zweig mit Blättern und Nüssen hervorwachsen. Typisch für die Ortschaft Nußdorf ist die Anlage als „fränkisches Reihendorf“, erkennbar an den Grundstücken entlang der Kahlenberger Straße. Sie geht auf die Neubesiedlung der Gegend nach der Vertreibung der Magyaren nach 960 zurück.
Spaziergang
Nach dem Namen der Siedlung benannte sich ab dem 12. Jahrhundert auch das Geschlecht der Herren von Nussdorf. Ende des 14. Jahrhunderts starb dieses Geschlecht jedoch aus. Der Weinbau war in Nussdorf der wichtigste Erwerbszweig, zahlreiche Klöster und Stifte besaßen schon früh Weingärten in diesem Gebiet, insbesondere das nahe Stift Klosterneuburg. Durch den Weinbau kam Nussdorf auch zu Wohlstand.
Einträglich für Nussdorf war darüber hinaus das Fährrecht, das heißt das Recht zum Transport von Waren und Menschen über die Donau. Am Donauufer entstand deshalb der Ort Urfar (abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort ur-var für ‚Überfahrt‘, vgl. Linz-Urfahr), der jedoch immer nur aus wenigen Hütten bestand. Sie dienten als Unterkünfte für die Fährleute oder Reisende. Am Donauufer gelegen, wurde die Siedlung jedoch oft überschwemmt und verlor durch den Bau der ersten großen Donaubrücke 1439 völlig an Bedeutung und verschwand schließlich zur Gänze.
Sehenswürdigkeiten

Beethovengang
Beethovengang, ein Lieblingsspazierweg Ludwig van Beethovens entlang des Schreiberbachs (von der Zahnradbahnstraße zur Kahlenberger Straße), benannt um 1864/1869. Beethoven wohnte im Sommer des öfteren in Heiligenstadt.

Beethoven Museum Heiligenstadt
Heiligenstadt war im frühen 19. Jahrhundert eine selbständige Weinhauer-Ortschaft. Ihren wirtschaftlichen Aufschwung verdankte sie einer Badeanstalt, die sich auf dem Gelände des heutigen Heiligenstädter Parks befand. Das Bad wurde von einer mineralhaltigen Quelle gespeist, welche wegen ihrer Heilkraft zahlreiche Kurgäste anlockte, darunter auch die Prominenz des Wiener Kulturlebens.
Ludwig van Beethoven suchte hier Heilung oder zumindest Besserung seines Gehörleidens. Das Haus in der ehemaligen Herrengasse 6 ist der mündlichen Überlieferung nach mit einem erschütternden Zeugnis Beethovens verbunden. Hier verfasste er 1802 jenen an seinen Bruder gerichteten, jedoch nie abgesandten Brief, in welchem er seiner Verzweiflung über seine fortschreitende Taubheit Ausdruck verlieh, das „Heiligenstädter-Testament“.
Archiv Bilder
Bilder aus der Vergangenheit
Hier möchten wir Ihnen einige sehr interessante Bilder aus vergangenen Zeiten präsentieren. Bilder die man so noch nicht gesehen hat. Viele weitere Archiv Bilder von Nussdorf und Umgebung finden Sie in der einzigartigen Topothek Wien 19 Döbling, welche von einem Urgestein aus Nussdorf, Hr. Thomas Bajer betreut wird.

Bahnhof Nussdorf
Der Bahnhof Nussdorf wurde gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Franz-Josefs-Bahn auf dem Abschnitt Eggenburg–Wien am 23. Juni 1870 eröffnet. Damals war Nussdorf noch eine eigene Gemeinde. 1878 wurde die Donauuferbahn in den Bahnhof eingebunden und 1889 die Franz-Josefs-Bahn zweigleisig ausgebaut. Das ursprüngliche Aufnahmegebäude wurde 1900 durch einen großzügigen Neubau ersetzt, welcher einen Hausbahnsteig und einen Mittelbahnsteig umfasste. Seither wurde das Äußere des Bahnhofsgebäudes kaum verändert. Am 1. Oktober 1978 wurden die Franz-Josefs-Bahn und die Donauuferbahn elektrifiziert.

Blick vom Nussberg
Wien oh Du mein Wien…..
Texte und Bildmaterial stammen von http://wien-19-nussdorf.topothek.at Alle Rechte liegen bei den jeweiligen Urhebern. Daher ist jede Form der Vervielfältigung, Veröffentlichung bzw. Zurverfügungstellung, sonstige Weitergabe oder Aufnahme in elektronischen Datenbanken von Inhalten oder Teilen davon ohne ausdrückliche Genehmigung untersagt.